Zweite Generalversammlung des Horizon Europe-Projekts EcoNutri

IGZ leitet das Arbeitspaket "Umweltauswirkungen, Lebenszyklusanalyse und sozio-ökonomische Aspekte"

01.12.2023
Teilen auf
Die EcoNutri-Partner*innen nutzten die 2. Generalversammlung in Turin für einen intensiven wissenschaftlichen Austausch über erste Projektergebnisse. Foto: I. Thomatou/CETRI
Die EcoNutri-Partner*innen nutzten die 2. Generalversammlung in Turin für einen intensiven wissenschaftlichen Austausch über erste Projektergebnisse. Foto: I. Thomatou/CETRI

Vom 22.11. bis 24.11.2023 fand in Turin, Italien, die zweite Generalversammlung des Horizon Europe-Projekts „EcoNutri“ statt. Ziel von „EcoNutri“ ist die Optimierung und Validierung kommerzieller Nährstoffmanagement-Technologien, die zur Minimierung oder gar Eliminierung von Stickstoff- und Phosphorbelastungen beitragen. Im Rahmen des ambitionierten "Horizon Europe Innovation Action" arbeiten 24 europäische Partner und sechs chinesische Institutionen zusammen.

Eines der Arbeitspakete, "Umweltauswirkungen, Lebenszyklusanalyse und sozio-ökonomische Aspekte“, liegt in der Verantwortung des kommissarischen Leiters des HORTSYS-Programmbereichs am IGZ und Leiters der Forschungsgruppe „Anbausysteme geregelte Umwelten“, Dr. Oliver Körner. Co-Leitung des Arbeitspakets hat Balint Balázs (ESSRG) inne. Unterstützt wird Körner am IGZ von der Energie- und Agraringenieurin für kontrollierte Umgebungen, Dr. Tundra Ramírez Jiménez. Körner und Ramírez präsentierten Modellierungsergebnisse von Nährstoffmassenbilanzen und koordinierten Arbeitstreffen während der Veranstaltung.

Die Aufgabe des IGZ im Projekt ist es, durch die Entwicklung von Massenbilanzen und mechanistischen Modellen das Verhalten der Nährstoffverlust-Reduktion in verschiedenen Szenarien von vier verschiedenen technischen Innovationen im Agrarsektor vorherzusagen. Überdies kooperiert das IGZ mit der Landwirtschaftlichen Universität Athen, Griechenland (AUA) und der Environmental Social Science Research Group, Ungarn (ESSRG)bei der Durchführung von Lebenszyklus- und sozioökonomischen Bewertungen. Diese Innovationen beinhalten:

  • Technologien zur Rückgewinnung von Nährstoffen aus organischen Abfällen, entwickelt von den italienischen Partnern Università degli Studi di Torino (UNITO) und der Biogasanlage Wipptal BiWi
  • Echtzeitmessungen mit ionenselektiven Elektroden (ISEs), zur Maximierung des Nährstoffrecyclings im erdlosen Anbau durch die beiden griechischen Partnereinrichtungen Landwirtschaftliche Universität Athen (AUA) and Nutrisense, Entwickler der Software für das Entscheidungshilfesystem
  • Kaskaden-Hydroponik, ein erdloses Anbausystem für die Wiederverwendung von Drainagewasser von der Universität Thessalien (UTH)
  • Innovative Behandlung von Bakterienstämmen, die die Fähigkeit zum Abbau organischer Stoffe besitzen, für eine bessere Kompostierung und Rückgewinnung von Phosphor, Eisen und anderen Nährstoffen durch die Universidade de Tras-os-Montes e Alto Douro (UTAD) in Portugal und das Instytut ogrodnictwa - Panstwowy Instytut Badawczy (InHort) in Polen.

Während der dreieinhalbjährigen Förderperiode werden die ausgewählten „EcoNutri“-Innovationen bezüglich folgender Aspekte bewertet:

  • -Verringerung der Nährstoffverluste aus Gülle und Pflanzenrückständen
  • Verringerung der Wasserverschmutzung durch Nitrat- und Phosphorauswaschung und durch den Abfluss von Nährstoffen aus dem Ackerboden
  • Verbesserung der Nährstoffnutzungseffizienz in bodenlosen Systemen
  • Verringerung der Treibhausgas- und Ammoniakemissionen aus organischer Biomasse bei Lagerung, Kompostierung und Ausbringung
  • Umweltleistung
  • Bereitschaft von Verbraucher*innen zur Akzeptanz innovativer landwirtschaftlicher Produktion

Weiterführende Informationen
EcoNutri Projektwebseite: https://econutri-project.eu/
Teilprojekt des IGZ: https://econutri-project.eu/leibniz-institute-for-vegetable-and-ornamental-crops-igz-e-v/