IGZ-Forschung in Zentralasien

9. Jahreskonferenz Life in Kyrgyzstan (LiK) in Bischkek und laufende Forschungsinitiativen in Kirgisistan und Usbekistan

14.11.2023
Teilen auf
Die jährliche LiK-Konferenz brachte internationale Experten zum Wissensaustausch über sozioökonomische Entwicklungen in der Region zusammen. Foto: University of Central Asia
Die jährliche LiK-Konferenz brachte internationale Experten zum Wissensaustausch über sozioökonomische Entwicklungen in der Region zusammen. Foto: University of Central Asia

Mitte Oktober besuchten die IGZ-Entwicklungsökonomen Prof. Dr. Tilman Brück und Dr. Damir Esenaliev die zentralasiatischen Länder Kirgisistan und Usbekistan als Mitorganisatoren der Jahreskonferenz „Life in Kyrgyzstan (LiK)“ vom 11. bis 12. Oktober 2023 in Bischkek und um Forschungskooperationen in der Region zu vertiefen.

Das IGZ ist seit Beginn der Konferenzreihe im Jahr 2015 einer der Hauptorganisatoren der 9. Jahreskonferenz „Life in Kyrgyzstan (LiK)“. In diesem Jahr bot die Konferenz ein beeindruckendes Programm mit über 75 Redner*innen, die zu mehr als 23 thematischen Sessions beitrugen. An der Veranstaltung nahmen nationale und internationale Expert*innen aus Hochschul- und Forschungseinrichtungen, Entwicklungsagenturen, Regierungsbehörden und Nichtregierungsorganisationen teil.

Die LiK-Konferenz hat sich zu einer wichtigen jährlichen Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen im Zusammenhang mit aktuellen sozioökonomischen Entwicklungen in Kirgisistan und Zentralasien entwickelt. Sie ist ein integraler Bestandteil der “Life in Kyrgyzstan Study”, die einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis sozioökonomischer Dynamiken und Entwicklung in der Kirgisischen Republik darstellt. In Studie wird seit 2010 das Leben von mehr als 8.000 Personen in Kirgisistan verfolgt. Durch die Veröffentlichung dieser umfangreichen Daten wollen das IGZ und seine Partnerinstitutionen wichtige Aspekte des Lebens in Zentralasien beleuchten, darunter Haushaltsdemografie, Vermögen, Ausgaben, Migration, Beschäftigung, Agrarmärkte, Ernährungssicherheit, Krisen, soziale Netzwerke, subjektives Wohlbefinden und eine Vielzahl anderer Themen.

Darüber hinaus wurde in Bischkek ein Workshop für LiK-Datennutzer*innen durchgeführt, um ihre Nutzung durch Forscher*innen für die angewandte Forschung und Lehre zu unterstützen. Der Workshop umfasste einen Überblick über die Entwicklungen und wissenschaftlichen Auswirkungen der LiK-Studie sowie über die Anwendung von Wetter- und Klimadaten in Verbindung mit den LiK-Daten. Außerdem wurde die Konstruktion von Indikatoren für die Ernährungssicherheit erörtert.

Anschließend ging die Reise weiter nach Taschkent, wo Brück und Esenaliev Möglichkeiten zur Forschung in einem Land erkundeten, das sich allmählich für Forschung und Zusammenarbeit öffnet. Das IGZ-Team tauschte sich mit einschlägigen Entwicklungsorganisationen, staatlichen Think Tanks und lokalen Universitäten aus. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zur Forschungszusammenarbeit in Usbekistan stellte Esenaliev ein neues Forschungsprojekt vor, das sich mit nachhaltigen Produktionssystemen für nicht konventionelle, salztolerante Pflanzen wie Quinoa in der Aralsee-Region befasst. Dieses Projekt wird gemeinsam vom IGZ, der Universität Hohenheim und der Agraruniversität Taschkent durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie von der usbekischen Regierung finanziert.

Mehr Information:
Life in Kyrgyzstan Study (LiK)
IGZ-Forschungsgruppe "Ökonomische Entwicklung und Ernährungssicherheit"

T. Brück begrüßt die Teilnehmenden bei der Eröffnung der LiK-Konferenz. Fto: University of Central Asia.
D. Esenaliev präsentiert ein neues Forschungsprojekt zu nachhaltigen Produktionssystemen für salztolerante Pflanzen in der Aralsee-Region. Foto: N. Djanibekov, IAMO.