Erstes Agricultural Systems of the Future Summit in Berlin

05.10.2023
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Von links: Monika Schreiner, Christine Lang, Matthias Lech, Sabine Kulling und Rebecca Klopsch bei der Podiumsdiskussion auf dem ersten
Von links: Monika Schreiner, Christine Lang, Matthias Lech, Sabine Kulling und Rebecca Klopsch bei der Podiumsdiskussion auf dem ersten "Agricultural Systems of the Future Summit" in Berlin

Am 27.-28. September 2023 fand das erste „Agricultural Systems of the Future Summit“ mit über 150 Teilnehmenden statt. Die internationale Konferenz tagte zum Thema Transformation zur Nachhaltigkeit in der Agrar- und Ernährungswirtschaft in der Archenhold-Sternwarte in Berlin. Der Gipfel wurde von der gemeinsam von IGZ und ZALF geleiteten Zentralen Koordinierungsstelle der BMBF-Förderlinie "Agrarsysteme der Zukunft" ausgerichtet.

Klaus-Peter Michel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eröffnete die Veranstaltung und bekräftigte, dass die "Agrarsysteme der Zukunft" unkonventionelle Konzepte entwickeln und diese notwendig seien, um die große Herausforderung anzugehen, unsere Ernährung zu sichern und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen zu schonen.

Anschließend hielt Harald Grethe, Professor für Internationalen Agrarhandel und Entwicklung an der Humboldt-Universität zu Berlin, eine Keynote über das Zusammenspiel von technologischem und verhaltensbezogenem Wandel zur Erreichung nachhaltiger Agrar- und Ernährungssysteme. Er machte deutlich, dass man beides brauche, technologischen wie gesellschaftlichen Verhaltenswandel. Zusätzlich betonte er, dass wissenschaftlich fundierte Strategien und Maßnahmen für diejenigen attraktiv sein sollten, die sie umsetzen müssen.

Am zweiten Tag eröffnete Christine Lang, Professorin für Mikrobiologie und Molekulargenetik an der Technischen Universität Berlin und Mitglied des International Advisory Council for Global Bioeconomy (IACGB) den Hauptteil der Konferenz. Sie betonte in ihrer Keynote, dass Bioökonomie eine entscheidende Lösung für eine fossilfreie, nachhaltige, regenerative und kreislauforientiert Weltwirtschaft sei. Dabei seien neue Technologien und soziale Innovationen Schlüsselelemente für die Bioökonomie, die auf Bioressourcen und Wissenschaft basiere.

Anschließend moderierten Rebecca Klopsch und Monika Schreiner (IGZ) von der Koordinierungsstelle der "Agrarsysteme der Zukunft" die Podiumsdiskussion zum Thema "Agrarsysteme der Zukunft - Lebensmittel-(Retro) Perspektiven im Zeichen der Bioökonomie. Geladene Gäste waren Sabine Kulling (Koordinatorin des BMBF-Innovationsraums "NewFoodSystems" und Leiterin des Instituts für Sicherheit und Qualität bei Obst und Gemüse des Max Rubner-Instituts), Christine Lang und Matthias Lech (Mitbegründer MaKers-Lab). Kulling machte deutlich: „Die Transformation der Agrarlebensmittelsysteme in Richtung Nachhaltigkeit ist ein Multistakeholder-Ansatz, die eine Vielzahl von Anspruchsgruppen involviert. Sie ist kompliziert, und wir müssen die Öffentlichkeit einbeziehen.“ Dafür seien kollaborative Kreativität nötig und Landwirt*innen, die den Wandel vorantreiben. Diese müssten wir stärken, ergänzte Lech.

Auf die Podiumsdiskussion folgten Vorträge und Präsentationen internationaler Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis zu drei Themenfeldern:

  1. Nachhaltige und innovative Landnutzung durch integrative Indoor-Produktions- und Recyclingsysteme
  2. Digitalisierung als Schlüssel zu nachhaltiger und effektiver Landmanagementsysteme
  3. Agrarsysteme verändern – Schaffung technologischer und sozialer Veränderungen

Den Preis für das beste Poster überreichte Sabine Kulling an Jasper Mohr und Kolleg*innen vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz der Universität Bonn. Das Poster behandelte die Arbeiten zu einem bioakustischen Konzept für die Detektion und Quantifizierung von Biodiversität im Grasland.

Ziel der Konferenz war es, forschungsbasierte neue Lösungen für die aktuellen Herausforderungen in Agrarwirtschaft und Ernährung vorzustellen und zugleich das nationale Netzwerk der agrarwissenschaftlichen und agrarökonomischen Expert*innen zu stärken, um mehr Sichtbarkeit und Einfluss in der internationalen Forschungsgemeinschaft zu gewinnen. Wichtiger Teil des "Agricultural Systems of the Future Summit 2023" war daher die Einbettung der deutschen Aktivitäten in internationale Politiken und internationale Forschungsstrategien zur Transformation der Agrarsysteme.

Mehr Informationen zur Förderlinie "Agrarsysteme der Zukunft": www.agrarsysteme-der-zukunft.de